Aufruf zu dezentralen Aktionen am 6. und 7. Juli 2019 in Solidarität mit
allen von Repression betroffenen.
Bereits zwei Jahre liegen die Demos, die Rauchsäulen, die Scherben und
die Sirenen des G20 von Hamburg zurück. Trotz der massiven Polizeigewalt
überwiegt die Erinnerung an befreiende Momente und Augenblicke
greifbarer Hoffnung, die ihren Ausdruck in der Wut von Zehntausenden fand.
Unite against repression
Die massive Repression äußerte sich nicht nur durch Polizeigewalt
während des Gipfels, sondern geht weiter: in Form von Überwachung,
Fahndungen, Diffamierungen, Geldstrafen und Freiheitsentzug für viele
unserer Freund_innen.
Unsägliche Haftbedingungen und eine politische Justiz, die bereits
direkt nach dem Gipfel absurde Haftstrafen verhängte, sind die
brutale Retourkutsche für einen gescheiterten Gipfel. Die Eskalation und
Zerschlagung freiheitsrechtlicher Grundsätze war unübersehbar.
Im Dezember 2018 begannen die „Elbchaussee-Prozesse“, in denen vier
junge Menschen aus Offenbach und der noch immer in Untersuchungshaft
befindliche Dichter Loic S. aus Frankreich für eine Reihe zerstörter
Autos und Fensterscheiben am Rande einer Demonstration in Altona büßen
sollen. Zu allem Überfluss wird unsere „erziehungsschädliche“
Solidarität mit den Angeklagten als Begründung benutzt, um den Prozess
unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu halten.
Nicht nur wegen der Elbchaussee, auch infolge des Barrikadenfestes in
der Schanze, der Vorabenddemo am Hafen und der Knüppelorgie am
Rondenbarg gibt es laufende und anstehende Prozesse gegen unsere
Bewegung. Nach wie vor gilt es, unsere Solidarität sichtbar und
hörbar zu machen.
Unite to resist
Doch der Widerstand von Hamburg war und bleibt angesichts der
andauernden globalen Krise der kapitalistischen Maschinerie in seiner
ganzen Breite legitim. Wir werden uns auch von kommenden autoritären
Gesetzen und einem gewaltsamen Rechtsruck nicht einschüchtern lassen.
Mehr denn je geht es darum, sich gegen die ökonomische Unterdrückung,
das umweltpolitische Desaster, rassistische und antifeministische
Hetzer_innen zu wehren.
In diesem Jahr hat Macrons Frankreich den Vorsitz der G7 inne. In einem
Klima wachsender sozialer Spannungen und entsprechender Repression wird
auch der Gipfel von Biarritz im August 2019 zu massivem Protest führen.
Bauen wir die Grenzüberschreitende Solidarität auf! Fahren wir fort mit
dem Kampf für die solidarische Gesellschaft und gegen die Gipfel der
Herrschenden!
Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel! Unsere Solidarität gegen ihre
Herrschaft!
Das Bündnis bundesweiter Solistrukturen gegen G20 ruft dazu auf, zum
Jahrestag der Gipfelproteste von Hamburg am 6. und 7. Juli 2019 ein
Zeichen zu setzen.
Organisiert euch in eurer Stadt und werdet aktiv!
Solidarität ist unsere Stärke! Von Hamburg nach Biarritz: United we Stand!